Kopfschmerzen - Wenn der Körper spricht, was die Seele verschweigt

Kopfschmerzen - Wenn der Körper spricht, was die Seele verschweigt

Kopfschmerzen sind wie dieser eine Bekannte, die immer dann auftaucht, wenn du sie am wenigsten gebrauchen kannst. Ein Druck hinter der Stirn, ein Pochen im Nacken, ein dumpfes Ziehen, das dir den Tag verdirbt. Und jedes Mal fragst du dich: Warum jetzt schon wieder?

Viele greifen sofort zur Tablette oder legen sich ins Bett. Verständlich. Doch selten fragt jemand: Was will mir mein Körper sagen?

Kopfschmerzen sind oft mehr als eine körperliche Reaktion. Sie sind die Art, wie dein System auf dich zeigt. Zu wenig Schlaf, zu viel Bildschirm, zu viele Gedanken, zu viel Müssen. All das kennt man. Aber manchmal steckt etwas Tieferes dahinter. Etwas, das dein Kopf austrägt, weil deine Seele gerade schweigt.

  • Ich sage oft: Der Kopf redet, wenn das Herz still geworden ist. Er übernimmt, wenn du zu lange alles alleine trägst. Und er klopft, weil er dich daran erinnern will, dass da noch etwas in dir wartet.

Eine Frau erzählte mir einmal, sie bekomme immer Kopfschmerzen, sobald sie Urlaub hat. Ich musste lachen und sagte: Vielleicht weiß dein System gar nicht, wie man abschaltet. Sie lachte mit, aber in ihren Augen lag dieses Wissen, dass da etwas Wahres dran ist.

Denn so ist es oft. Der Körper ruft, wenn wir zu lange so tun, als wäre alles in Ordnung. Der Kopf pocht, wenn das Herz überhört wird. Migräne wirkt dann wie ein stiller Streik. Sie zieht dich aus dem Verkehr, bevor du zusammenbrichst. Nicht, um dich zu bestrafen, sondern um dich zu erinnern.

Manchmal frage ich in Gesprächen: Wer stresst dich wirklich, die anderen oder du selbst? Und wer verletzt dich am meisten? Diese Fragen treffen meist genau dorthin, wo der Schmerz sitzt.

Kopfschmerzen zeigen, dass Spannung im Körper ist, die angesehen werden will. Alte Sorgen, Druck, Erwartungen, alles will sich lösen. Der Kopf hält fest, was die Seele nicht mehr tragen kann.

Wenn du das nächste Mal Kopfschmerzen hast, greif ruhig zur Tablette, aber bleib kurz bei dir. Frag dich, wo du dich selbst übergehst. Trink Wasser, ja. Atme. Und dann frag: Wovor fliehe ich? Was will ich noch kontrollieren, das längst gehen darf?

Vielleicht ist der Kopfschmerz ein Übersetzer. Einer, der dich erinnert, dass du kein Roboter bist. Dass du fühlen darfst. Und dass dein Körper dich liebt, auch wenn er manchmal laut wird.

Wenn du ihm zuhörst, verändert sich etwas. Der Schmerz wird weicher. Die Spannung lässt nach. Und vielleicht spürst du dann, dass dein Kopf nie gegen dich war. Er wollte nur, dass du endlich wieder bei dir ankommst.